TheEvilWorm hat geschrieben
Im Entferntesten ist ja beides eine Straftat, auch Freiheitsberaubung ist eigentlich verboten, aber wenns um Gesetz geht, ists wieder erlaubt.
Ja, das stimmt schon, aber da muss man abwegen. Das Recht auf Leben steht eben etwas höher als das Recht auf (Bewegungs-)Freiheit.
TheEvilWorm hat geschrieben
Und es geht ja wohl nicht so darum, Straftäter von Straftaten abzuhalten, sondern sie zum Denken anzuregen, was ihr Verbrechen für Folgen für sie hat.
Nur dass sich wirklich kranke Typen davon kaum abschrecken lassen. Noch drakonischere Strafen führen zudem im Allgemeinen nur zu der Auffassung, eben mehr aufpassen zu müssen und sich nicht erwischen lassen zu dürfen.
Dazu kommt noch, dass in vielen Fällen die Täter die entsprechende Tat gar nicht beabsichtigt hatten - bspw. wenn es um Mord aus einen Streit heraus geht, oder so.
TheEvilWorm hat geschrieben
Wenn ich dann Kinderschänder sehe, die nur 6 Jahre kriegen und nach der Freilassung wieder ein Kind vergewaltigen, frage ich mich doch, ob sie nicht als Versuchsobjekt bei Medikamententests besser aufgehoben wären.
Das ist durchaus noch diskutabel.
Gut, das mag sicher vorkommen, ist aber sehr an den Haaren herbeigezogen, das musst zu zugeben. Und in so einem Fall kann man das sicher feststellen und den Kerl lieber in eine Psychatrie einweisen, anstatt ins Gefängnis/Mediakamententests.
TheEvilWorm hat geschrieben
Das mit den Mutationen war auch nicht so ernst gemeint, aber fragst du dich nicht auch, wenn du abens in der Tagesschau siehst, dass schon wieder ein kleines Mädchen vom Onkel totgesprügelt wurde oder ein Mann von zwei Jugendlichen wegen 20 Cent (!!) totgeprügelt wurde: "Wie kann ein Mensch zu soetwas fähig sein?"
Klar frage ich mich das. Aber ich frage mich zu allererst, welche gesellschaftlichen Umstände zu den Motiven des Täters führen. Denn nachweislich sind es gesellschaftliche Umstände. Menschen werden nicht als Mörder oder Kinderschänder geboren, und Vergleiche mit anderen Kulturen belegen ebenfalls diesen Zusammenhang.
TheEvilWorm hat geschrieben
Okay, das ist ehrlich gesagt ein gutes Argument
Hab' ich eh nur aus 'nem Buch...
TheEvilWorm hat geschrieben
Aber genau das ist ja die Kernfrage in diesem Thread: Fändest du es besser, ein 5-jähriges Mädchen für Tests zu nutzen als eine Kanalratte, die sowieso nur noch 2 Jahre zu leben hätte?
Naja, der Punkt ist, dass du nur diese beiden Möglichkeiten in Betracht ziehst und als alternativlos darstellst. Natürlich würde sich jeder für das kleine Mädchen entscheiden, wenn es keine anderen Alternativen gibt. Aber diese Alternativlosigkeit ist eben nicht in jedem Fall gegeben und ein leichtfertiges Hinnehmen von Tierversuchen macht Menschen faul, nach Alternativen zu suchen.
Außerdem wurde hier wieder einmal nur pauschal von Tierversuchen gesprochen, ohne weiter zu differenzieren. Affen den Umgang mit Symbolsprache beizubringen ist nach wissenschaftlichen Kriterien ein Experiment - also ein Versuch. Aber niemand würde solche Tierversuche verbieten wollen (okay, extrem radikale Spinner gibt es wohl immer).
Wenn Tierversuche zu medizinischen Forschungszwecken durchgeführt werden, und diese weitestgehend alternativlos sind, mag das vertretbar klingen, hat aber diesen Hauch von Arroganz - der Mensch ist ja schließlich wertvoller, bla, bla... In Anbetracht der Folgen für die Flora und Fauna unseres Planeten durch die Existenz und das Handeln der Spezies Mensch sollte man da aber noch einmal darüber nachdenken, inwieweit der Mensch "so toll" sein soll... Immerhin eine ziemlich subjektive Betrachtungsweise.
Abgesehen davon sind Mensch und Tier nuneinmal anatomisch verschieden. Versuchsergebnisse aus Experimenten mit Tieren kann man nicht immer so einfach auf den Menschen extrapolieren.
Ja, und schließlich noch beispielhaft die Tierversuche aus der Kosmetikindustrie, wo massenhaft Tiere gequält werden, damit unsere Teenies sich völlig gefahrenlos und ohne Risiken schminken können, um vermeintlich ihre Chancen auf Fortpflanzung und einer weiteren Verbreitung der Spezies Mensch zu erhöhen.
Die ganze Thematik ist weitaus komplexer als es hier dargestellt wird, darauf wollte ich im wesentlichen hinaus.